Handball

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VfB Hermsdorf e. V. Handball-Abteilung





Operation BB-Liga beginnt



Knapp eine Woche vor Saisonbeginn neigt sich die Vorbereitungsphase der ersten Männer dem Ende. Nach zahllosen Trainingseinheiten, Testspielen und allen voran dem Trainingslager in Polen sind alle heiß auf das erste „überregionale“ Spiel des Vereins im Erwachsenenbereich.

Dabei darf man sehr gespannt sein, was diese Abenteuersaison bringt. Mit dem neuen Trainerteam Andrzej Truszkowski und Uwe Urbat ist eine Menge frisches Blut von der SG Tegel/PSV zu uns herübergeschwappt. Davon ist allerdings lediglich „Flo“rian Lüer eine Bereicherung für den Kader der ersten Mannschaft. Weitere Verstärkung erhielten wir von TMBW durch Dominic Frevert und durch Altfuchs Christian „Festus“ Berckenbrinck. Außerdem kehrte Thomas „Kickboxer“ Stein aus dem Ausland zurück und fand nach einigen Monaten der Verwirrung auch wieder den Weg in die Trainingshalle. Und als frisch gekürter „Torwart des Turniers“ beim Vorbereitungsmeeting in Werneuchen wird er uns hoffentlich eine große Unterstützung hinter der Deckung sein. Auch das türkisch/griechische Brüderpaar Michael „Kümmi“ Günther und Jan „Ar.....tzenherkules“ Scharfe haben sich durch gute Trainingsleistung aus der Zweiten ins Stammteam der ersten Mannschaft hochgearbeitet.

Wer jedoch im letzten Jahr durch die Knochenmühle von Extrainer Hotte gegangen ist, wird dieses Jahr die gemeinsamen Joggingrunden mit Sprintsteig und 800-Meter-Runde vermisst haben. Auf unsere Eigenmotivation beim Erhalt der Physis bauend, haben Andrzej und Uwe mehr Wert auf Schnellkraft und individuelle Technik gesetzt. Dabei war die Trainingsbeteiligung allerdings (wie fast jedes Jahr) eine Katastrophe. Reihenweise gingen wichtige Spieler in Urlaub oder waren verletzt, so dass es kaum möglich war, alle auf den gleichen Stand von Kondition, Technik und taktischem Verhalten in Angriff und Deckung zu bringen. Und so können wir nur hoffen, dass wir gerade das fehlende Zusammenspiel in den ersten Wochen der Saison noch einüben können, und dass wir bis dahin nicht bereits ein paar verheerende Klatschen bekommen haben.

Die Vorbereitungsspiele waren jedenfalls nicht gerade dazu angedacht, das Selbstbewusstsein zu stärken. Darüber täuscht auch ein Turniersieg in Werneuchen nicht hinweg, wo wir gegen unterklassige Mannschaften jeweils nur knapp gewannen.

Aber da die anderen Teams auch nur mit Wasser kochen, und wir als Aufsteiger schon einmal ziemlich unterschätzt wurden, bin ich guter Hoffnung, dass wir uns auch in der BB-Liga etablieren werden und uns nicht Woche für Woche als Schlachtvieh zum Altar schleifen lassen. Dabei hoffen wir natürlich gerade in den Heimspielen wieder auf die ohrenbetäubende Unterstützung unserer zahlreichen Fans, durch deren Beistand uns erst das Husarenstück „Berliner Meisterschaft“ gelungen ist. Also packen wir‘s an!

Ingo Fürstenau


10. Lübecker-Handballtage vom 11.-13.06.



ein Reisebericht aus Sicht der mD 1

Noch in Erinnerung an schönes Wetter und sportliche Erfolge während unserer letzten Fahrt nach Lübeck meldete sich auch unsere Mannschaft zusammen mit 14 anderen aus der SG VfB/TV beim großen Handballfest mit 300 Mannschaften und über 3000 Spielerinnen und Spielern an. Trotz aller Bedenken wegen der verletzungsträchtigen, nassen Rasenplätze und der aus unserer Stammmannschaft fehlenden zwei Rückraumspieler wollten wir uns dieses Handballevent nicht entgehen lassen. Gut vorbereitet durch die fleißige Arbeit von Birgit Staude startete ich als sog. "Vorauskommando" mit der Reisekasse am Freitag gegen 15.30 Uhr per PKW und mit zwei Spielern an Bord Richtung Lübeck. Ich war angenehm überrascht angesichts des netten Empfanges beim Organisationskomitee. Das Geld stimmte haargenau (nochmals vielen Dank an Birgit) und wir wurden persönlich zu unserer Unterkunft, der Thomas-Mann-Oberschule, geleitet. Auch der freundliche Hausmeister zeigte große Flexibilität bei der Organisierung eines zusätzlichen Betreuerraumes für die gemütlichen Stunden am Abend. So weit, so gut.

Als die drei Busse mit den übrigen Teilnehmern endlich gegen 20.30 Uhr eintrafen, galt es zunächst die Räume und Turnhallen aufzuteilen. Ein besonderes Aha-Erlebnis hatten dabei die männlichen D und E-Mannschaften in der großen, sowie die weiblichen C, D und E-Mannschaften in der kleinen Turnhalle. Auch kam der eine oder andere Spieler sicherlich jetzt zu der Erkenntnis, dass bunte Badeluftmatratzen schön am Strand aussehen, sich aber als gänzlich ungeeignete Schlafunterlage erweisen.

Die Abendverpflegung, geplant war eine Anlieferung unterschiedlichster Menüzusammenstellungen durch die bekannte Imbisskette mit dem gelbem "M" um 21.45 Uhr, erreichte uns dann nach einigen Telefonaten gegen 23.00 Uhr. Fehlende Pommes wurden kurzerhand durch zusätzliche Burger ersetzt und auch der Verpackungsmüll war unser Problem. Die angestrebte Nachtruhe um 24.00 Uhr trat vor allem in der großen Turnhalle mit 50 Übernachtungsgästen so nicht ein und mancher musste an anderer Stelle seinen Schlaf suchen.

Nach kurzer Nacht machten sich die Mannschaften mit dem Bus zur zentralen Essensausgabe auf, um das Frühstück einzunehmen. Die versprochene Taktfrequenz der Pendelbusse von 6 bis 10 Minuten verlängerte sich leider doch auf bis zu 50 Minuten, dafür wurde auf der Hinfahrt aber immer eine längere Stadtrundfahrt durch Ost-Lübeck geboten. Gegen Mittag ging es dann endlich ans Spielen. Andrzej traf pünktlich zum ersten Anpfiff ein und wir gewannen die ersten beiden Spiele deutlich. Die Pausen konnten sinnvoll genutzt werden, um sich im Verkaufszelt mit Sportartikeln des bekannten dänischen Herstellers überaus billig zu versorgen. Die Stimmung in der Mannschaft war also gut. Auch das Spiel im Platzregen gegen Frankfurt/Oder wurde gewonnen und sicherte uns die Teilnahme am A-Pokal. Während der zwischenzeitlich sonnigen Abschnitte versuchten wir unsere Trikots auszuwringen und die Veranstalter die Linien zu kalken. Beide Maßnahmen verloren jedoch schon wenige Minuten später ihre Wirkung im folgenden Gewitter. Das letzte Spiel war nur noch Formsache und wir konnten endlich die nassen Klamotten ausziehen, um sie im Waschsalon in der Stadt in den Trockner zu stecken.

Abends war "Disco" angesagt. Rege Beteiligung, gute Stimmung, alles bestens. Ja, wenn nicht ..., wenn nicht das Warten auf den Pendelbus zur Unterkunft genauso lange wie der ganze Disco-Aufenthalt gedauert hätte.

Nach kurzer Nacht versuchte ich Lutz, den Trainer der mC-Mannschaften, um 7.30 Uhr zu wecken, was er empört zurückwies. Offenbar war ihm der Spielbeginn seiner beiden Mannschaften um 9.30 Uhr nachts entfallen. So konnte ich die Fragen des Kampfgerichtes nur mit einem Achselzucken beantworten und beide C-Mannschaften hatten am Sonntag spielfrei. Nach unserem gewonnenen Achtelfinale stand es nach Abpfiff durch den Schiedsrichter im Viertelfinale 10:10 unentschieden gegen den SV Büdelsdorf. Das Sieben-Meter-Werfen musste entscheiden. Durch geschickte Auswahl der Spieler und Torhüter entschieden wir diesen Krimi für uns. Doch ca. 30 Minuten später und mit einer Pizza im Mund wurden wir zum Kampfgericht beordert.

Dankenswerterweise leistete mir Dirk Ertel Unterstützung bei den Verhandlungen. Das Kampfgericht verkündete uns, dass der Schiedsrichter jetzt erst seinen eigenen Irrtum bemerkt haben will, denn unser Ausgleichstor zum 10:10 fiel angeblich erst nach dem zentralen Abpfiff. Wir spielten aber natürlich bis zum Abpfiff durch den Schiedsrichter weiter, da das Spiel durch Verzögerung auch nicht pünktlich begann. Da Mannschaftsproteste laut Turnierordnung ausgeschlossen waren, machte sich bei uns der Verdacht breit, dass hier nun versucht wurde, regional gefärbte Spielergebnisse auf anderem Wege herbeizuführen. Das Kampfgericht entschied als Kompromiss auf sofortige Spielwiederholung.

Die Spannung fand ihren Höhepunkt, als es nach Ablauf der Spielzeit 4:4 unentschieden stand und der sehr gute polnische Schiedsrichter auf Freiwurf für uns entschied. Domenic Thiel verwandelte mit einem harten und präzisen Wurf an der Mauer vorbei direkt. Der Jubel kannte keine Grenzen, Halbfinale! Aber unsere Spieler waren mental leer und durch die fehlenden Rückraumspieler physisch platt. Die Folge war ein klar verlorenes Spiel gegen Lübeck.

Das Spiel um den dritten Platz war ein Musterbeispiel für fehlende Kompetenz und Fingerspitzengefühl bei den heimischen Schiedsrichtern: Domenic wurde nach einem Foul sofort mit einer roten Karte bestraft und so nach 5 Minuten des Feldes verwiesen. Diese Fehlentscheidung kommentierte selbst der Trainer unseres Gegners aus Ellerbeck mit den Worten: "viel zu hart". Nach dieser Schwächung brach die Mannschaft vollends zusammen und verlor klar. Die Mannschaft war auf Grund dieser beiden mangelhaften Schiedsrichterleistungen nicht mehr zur Teilnahme an der Siegerehrung zu bewegen und so traten wir nach Aufräumen der Turnhalle den Heimweg nach Berlin gegen 17.30 Uhr an.

Fazit: Wir wünschen den Veranstaltern in Zukunft vielleicht doch mehr über den Slogan: "weniger wäre mehr gewesen" nachzudenken. Das gilt vor allem für die Anzahl der Teilnehmer. Auch manche Entscheidungen der heimischen Schiedsrichter waren sehr umstritten. Die meist tadellosen Leistungen der angereisten polnischen Schiedsrichter sollen an dieser Stelle jedoch nochmals erwähnt werden. Unbesehen von der nicht ganz erreichten Medaille bleibt doch für unsere Mannschaft das tolle Gemeinschaftserlebnis, ein T-Shirt als Erinnerung und das Gefühl, "ganz dicht dran gewesen zu sein": 4. Platz von 40 Mannschaften!

Henning Culemann, Betreuer mD1