Liebe Sportkameradinnen,
Liebe Sportkameraden,
hallo VfB-Familie, Mitglieder,
Ehrenmitglieder, Förderer
und alle, die sich mit unserem
Verein verbunden fühlen

Diese Anrede habe ich wiederum mit vollem Bedacht gewählt, stecken doch darin so bedeutende Aussagen wie Kameradschaft, Verbundenheit, Zusammengehörigkeit, Familiensinn, aber auch Offenheit nach außen.
Unsere Satzung sagt dazu, der Zweck des Vereins ist u.a. „die Förderung der Gemeinschaft zum Wohle des Sports“ und damit naturbedingt des Gemeinwesens in unserem Bezirk und über die sportlichen und gesellschaftlichen Aktivitäten auch vielfach darüber hinaus. Dabei spielt der Zusammenhalt im sportlichen Sinn sicher eine wichtige und zunehmend stärkere Rolle, aber auch die innere Identifikation mit dem Verein, das Zusammengehörigkeitsgefühl unter dem Dach des Hauptvereins, die Verbundenheit der Abteilungen untereinander und mit dem Hauptverein, muss stärker als bisher gefördert und gelebt werden. Nur gemeinsam und im Verbund aller Kräfte sind wir stark und können das Optimum für unseren Sport und den Verein erreichen, sei es gegenüber Ämtern , Behörden und sonstigen Organisationen, Verbänden, Konkurrenzvereinen oder Geldgebern, Sponsoren und Förderern.
In meiner kurzen Zeit als Vorsitzender (Präsident fällt mir noch immer schwer) ist mir aufgefallen, dass in den elf Abteilungen des Vereins die Verbundenheit mit dem Hauptverein sich doch als sehr unterschiedlich darstellt. Es gilt im Bewusstsein vielfach nur die Abteilung. Der Hauptverein wird als Anhängsel betrachtet, das oft lästig ist und dessen Existenz man vorsichtig in Frage stellt. Das zeigt sich z.B. an der erschreckend geringen Teilnehmerzahl bei lange angekündigten Besprechungsterminen, unentschuldigtem Fernbleiben bei wichtigen Einladungen, lückenhafter Übersendung von Protokollen an die Geschäftsstelle von Versammlungen und Besprechungen und insgesamt an der sehr „sparsamen" vertikalen und horizontalen Informationspolitik mancher Abteilungen.
Es findet leider teilweise eine Abschottung gegenüber dem Hauptverein statt, die aus rationalen und emotionalen Gründen auf Dauer schwerwiegende Folgen für den gesamten Verein haben kann. Dabei ist der Hauptverein als Klammer für die Abteilungen, als verantwortlicher Repräsentant nach innen und außen und als Organisator über die Abteilungsgrenzen hinaus kein Selbstzweck, sondern die im Vereinsgesetz und der Satzung beschriebenen Aufgaben dienen nachvollziehbar allen Mitgliedern und sind notwendig für jeden Verein als Personengemeinschaft.
Ich denke, dass wir alle über die Grundgedanken des Zusammenwirkens mit unseren gemeinsamen Zielen nachdenken sollten. Dies gilt zunächst für alle Mitglieder, aber natürlich um so mehr für die gewählten Funktionsträger.
Dazu gehört natürlich der Wille zur Zusammenarbeit und die Bereitschaft miteinander zu kommunizieren und sich gegenseitig zu unterstützen.
Denn eins sollte bei aller Unterschiedlichkeit der Sportarten jederzeit klar sein, uns verbindet neben der individuellen körperlichen und geistigen Betätigung das gleiche Ziel, die Gemeinschaft mit den positiven Nebenwirkungen zu pflegen und wenn möglich zu stärken.
Vereinzelt wird im Verhältnis des Gesamtvereins zu den Abteilungen eine Nutzen/Kostenrechnung aufgemacht. Bei aller notwendigen Wirtschaftlichkeit unseres Handelns darf dies natürlich nicht im Vordergrund stehen. Der VfB Hermsdorf ist wie die Mehrheit der Sportvereine schließlich kein Betrieb oder ein Profiverein.
Aber selbst finanzielle Solidarität im Verein wird es nur geben, wenn eine innere und äußere Übereinstimmung der Abteilungen vorhanden ist, wenn man sich kennt und gegenseitig respektiert. Nur dann fühlt man sich im Schoße des Gesamtvereins wohl und genießt die traditionell begründete und bewährte Organisation.
Es gibt dazu ein modernes Synonym: „CORPORATE IDENTITY“ (CI) Darin stecken zum einen die Begriffe „Gruppe, Verein“, aber auch „vereint, gemeinsam und gesamt“. Identity lässt sich zwar mit Identität übersetzen, meint aber auch „Gleichheit und Übereinstimmung“. Ziel ist die Schärfung des Profils des Vereins, Stärkung von Glaubwürdigkeit und Vertrauen, verstärktes Anbieten von Orientierung für Beitrittswillige und Identifikation für Mitglieder und - nicht zu vergessen - Steigerung der Attraktivität für Partner und potenzielle Geldgeber, Spender, Sponsoren und Fördermitglieder. Der Kreis schließt sich durch das verstärkte „Wir-Gefühl“ der Mitglieder, welches wiederum die Zufriedenheit und Motivation der im Ehrenamt tätigen Funktionäre steigert.

Lasst uns gemeinsam und verstärkt an diesem Bild arbeiten. Es hilft uns auch, besser und positiver von außen wahrgenommen zu werden, verschafft dem VfB Hermsdorf eine klare Position und ein einladendes Image, wodurch es leichter fällt, sich von anderen Anbietern abzugrenzen. Vielleicht gelingt es uns so, den Rückgang der Mitgliederzahlen zu beenden und wieder den achten Rang unter den mitgliederstärksten Vereinen Berlins zu erklimmen. Dabei bin ich mir durchaus der Problematik bewusst, dass Sportplätze und insbesondere Sporthallen nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen. Der Bezirk ist mit seinen über 200 Vereinen schon jetzt an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen.
Es ist in jedem Fall sinnvoll und für den Verein zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls als Ganzes unerlässlich, gemeinschaftliche Veranstaltungen durchzuführen.
Ich denke an den traditionellen Vereinsball, ein abteilungsübergreifendes Sommerfest, gegenseitige Einladungen zu spezifischen Sportveranstaltungen wie den wiederbelebten Ciszak-Pokal und weitere gemeinsame Aktivitäten.
Dazu zählt aber auch die abteilungsübergreifende Unterstützung bei Veranstaltungen, Events und sonstigen Aktivitäten außerhalb von reinen sportlichen Tätigkeiten durch Helfer und Unterstützer, z.B. an den Werbeständen des VfB bei regionalen oder überregionalen Festen, Messen und Märkten oder sonstigen Gelegenheiten, beim Halbmarathon als Streckenposten und weiteren Unterstützungsmassnahmen.
An dieser Stelle gilt der Dank des Präsidiums insbesondere der TuG, die bei vielfältigen Veranstaltungen mit einer großen Anzahl von Mitgliedern eine hervorragende Werbung für den Sport und insbesondere für den VfB betreibt.
Weiterhin erscheint mir eine Verbesserung der Darstellung nach innen und außen durch spannende, aktuelle und einheitliche Internetangebote und eine verstärkte Darstellung des VfB in der Presse als unerlässlich.
Alle diese und weitere Aktivitäten, wobei der Phantasie der Mitglieder, der Abteilungen und des Präsidiums im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten keinerlei Grenzen gesetzt sind, fördern den Gemeinschaftssinn und das Ansehen des Vereins, begeistern die Mitglieder, steigern das Engagement der ehrenamtlich tätigen Funktionäre und somit letztlich auch die Verbundenheit des VfB mit der Bevölkerung unseres Bezirks.
Jürgen Simon