Vereinsball 2007

In Vorjahren habe ich mich gefragt:

Warum sind denn so viele dem Vereinsball ferngeblieben ?!? In diesem Jahr fand der Vereinsball wieder im Clubhaus des VfL Tegel statt. Die Saalbestuhlung war so angelegt, dass alle Ballbesucher ausreichend Platz hatten, keine leeren Tische zu finden waren, der Saal gut gefüllt erschien und durch die geschmackvolle Dekoration auch nicht der Charme einer Bahnhofsvorhalle aufkommen konnte. Bei einem wesentlich größeren Interesse wäre es etwas enger geworden. Ich glaube aber, dass bei den Erzählungen der Ballbesucher über diesen überaus gelungenen Ball neidvolle Blicke aufkommen. Totgesagte leben länger!!!

Ich kann mich bei den vielen Daheimgebliebenen nur bedanken: Die Tanzfläche war ausreichend leer. Die Musik war dem Publikum angepasst. Selbst die gerade erst in der Tanzstunde erlernten Figuren konnten, ohne dem Nachbarn auf die Füße zu treten, gezeigt werden. Ich habe mich zwar nicht amüsiert wie Bolle auf dem Milchwagen, konnte mich aber darüber freuen, dass es doch einige Leute gab, die ich vor einem Jahr auf dem Ball getroffen habe, mit denen ich mich (auch während des Tanzens) unterhalten konnte. Der Ball war familiärer und ließ wehmütige Erinnerungen an die Stiftungsfeste vergangener Jahrzehnte aufkommen (mit Wostracks konnte ich dabei in Erinnerungen schwelgen). Die Musik wurde teilweise noch mit der Hand gemacht (unverstärkte Blasinstrumente). Selbst der Drummer hatte seine Bassdrum mit einem Kissen gedämpft. Aus dem Bezirksamt hat dieses Jahr Herr Stadtrat Peter Senftleben den Weg zu uns gefunden. Von Nachbarvereinen und von Dachverbänden waren auch nur Ballgäste da, die sowieso zum VfB gehörten. Zur Unterhaltung der Ballbesucher zeigten die Streetdancer aus der Abteilung Turnen und Gymnastik womit sich Jugendliche in der Freizeit beschäftigen. Ihre gelungene Showeinlage hat den Ballbesuchern gezeigt, warum sie Berliner Meister in dieser Disziplin wurden.

Apropos Meister: Meisterlich, wenn nicht sogar weltmeisterlich, zeigten sich die Spotlights als Showhöhepunkt des Abends. Die gelungene Welturaufführung ihres neuen Showtanzes ließ die Ballbesucher jubeln und die jungen Damen zu einer Zugabe überreden.
Eigentlich sollte der 3. November wieder die Möglichkeit bieten, dass sich der Fußballer mit dem Handballer, der Schwimmer mit dem Basketballer, der Turner mit dem Kegler auf der Tanzfläche trifft, ein kurzes Hallo, dass dann außerhalb in ein längeres Gespräch mündet. Mit dem Gespräch hat es bei mir geklappt, aber leider waren viele nicht da, um außerhalb der orientalischen Phase, wo es um die Verteilung von Sportanlagen und Hallenzeiten geht, nur einen kurzen Plausch zu halten. Nicht nur mir hat es wieder Spaß gemacht! Das geschäftsführende Präsidium war fast vollständig vertreten, der erweiterte Vorstand allenfalls bis zur Hälfte. Die Musik war tanzbar. Der Gesang verständlich. Auch mit dem Tischnachbarn konnte man reden, ohne dass die Musik überschrieen werden musste. Es gab wenig Leerlauf. Wer nicht da war, hat wirklich etwas versäumt!!! Als Rosenkavaliere konnten sich Manfred Wuttke, Günter Berg und Ralf Meier auszeichnen. Die Blumen wurden wie jedes Jahr vom Blumenhaus Reese aus der Berliner Straße 21 a in Berlin-Hermsdorf gestiftet. Vielen Dank dafür!
Mir hat es Spaß gemacht, mit einigen Turnschwestern und –brüdern zu tratschen, von der Vergangenheit zu schwärmen und zu hoffen, dass beim 109. die Mitglieder, die einfach nur den Termin „verpennt“ haben, wieder den Weg zum Ball finden. Wenn der neue Balltermin rechtzeitig in allen Abteilungen bekannt ist, können die ballspielenden Abteilungen bei der Spielplanerstellung auf den Balltermin Rücksicht nehmen. Es wäre schön, wenn nicht nur die Vereinsmitglieder, die ich schon über 40 Jahre kenne, das Tanzbein schwingen, sondern deren Kinder und Enkel, die ja inzwischen auch schon länger aufbleiben dürfen!?! Es ist schade, wenn sich ganze Abteilungen dem Ball verschließen. Dieser Vereinsball ist der einzige Saisonhöhepunkt, wo alle Abteilungen auf „feindlichem“ Parkett in einer fremden Sportart antreten können, ohne dass sie als Verlierer von der „Platte“ gehen müssen.
Dass sich viele Leute richtig amüsiert haben, ist in diesem Jahr nur auf einigen wenigen privaten Fotos und Filmstreifen zu sehen. Ich kann die Fotografen und Filmemacher nur bitten, die Ergebnisse nicht weiterzugeben, damit ich mich im nächsten Jahr wieder so gut amüsieren kann.
Meine Bitte an die Daheimgebliebenen: Bringt Euch ein, damit es im nächsten Jahr wieder aufwärts geht! Der Ball ist die einzige Großveranstaltung für alle Abteilungen. Er ist nicht nur den Mitgliedern vorbehalten. Man kann ihn mit Freunden besuchen, die Sponsoren an das Vereinsleben heranführen und möglicherweise alte Verbindungen neu beleben!
Bis zum nächsten Mal !!!
Eberhard Altmann