Liebe Sportkameradinnen,
liebe Sportkameraden,
hallo VfB - Familie:
Mitglieder -Ehrenmitglieder - Funktionsträger - Förderer
und alle, die sich mit unserem Verein verbunden fühlen.



Zunächst vielen Dank für den Vertrauensvorschuss, den ihr mir und Thomas Seidl als Seiteneinsteiger mit eurer Wahl zur Vereinsführung in der Mitgliederversammlung gegeben habt. Ich denke, dass das für die Wahlperiode 2006/2008 gewählte Präsidium dadurch auch einen neuen Anschub erhalten wird. Wir werden nach unseren Möglichkeiten alles tun, um das Vertrauen zum Wohle des Vereins zu rechtfertigen.
Mir ist natürlich dabei bewusst, dass ein über 107 Jahre traditionell gewachsener Verein, wie der VfB Hermsdorf, mit seinen vielfältigen sportlichen Angeboten und unterschiedlichen Zielrichtungen, nicht auf Anhieb in allen Facetten zu durchdringen ist.
Ich werde aber alles daran setzen und bin auch schon fleißig dabei, in die Abteilungen zu gehen, um die Vorstände, Übungsleiter, Trainer und möglichst viele Mitglieder mit ihren spezifischen Vorstellungen und Problemen kennen zu lernen.
Dabei sind aber auch die Repräsentationsaufgaben nach außen nicht zu vernachlässigen und nach Möglichkeit zu aktivieren.
Erst nach diesem Prozess des gegenseitigen Kennenlernens gibt es möglicherweise gemeinsame Ansätze zu vorsichtigen innovativen Veränderungen, denn eins ist klar, wenn das gesellschaftliche Umfeld sich permanent verändert, müssen auch die Vereine moderate Anpassungsvorgänge ohne Übertreibungen nachvollziehen. Dies kann zum Überleben notwendig sein.
Als die Kandidatur zum Vorsitzenden des Vereins an mich herangetragen wurde, erstaunte und beeindruckte mich ganz besonders die hohe Zahl der Kinder und Jugendlichen in unserem Verein. Dies ist ein gutes Zeichen für eine „lebende", weil sich automatisch stets erneuernde Gemeinschaft, und wir erfüllen damit zugleich eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe. Eine Tageszeitung hat kürzlich unter der Überschrift „Die Infektionskrankheit unserer Zeit: körperliche Passivität, Fehlernährung und Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen“ die Zusammenhänge zu Schulproblemen und Jugendgewalt herausgestellt.
Ich denke, dass ein Grundproblem dabei auch die körperlich passiven modernen Kommunikationsmöglichkeiten, wie Handy, Computer, Fernseher, Internet, Walkman darstellen, so wertvoll sie auch im täglichen Leben sind und wie gut wir uns daran gewöhnt haben, sie als unentbehrlich einzustufen.
Die Universität Karlsruhe hat zur Fitness von Schulkindern erschreckende Beispiele gesammelt. Danach rannten zehnjährige Jungen Mitte der 70er Jahre bei einem Sechs-Minuten-Lauf im Durchschnitt noch 1150 Meter weit, heute schaffen sie nur noch 890. Elfjährige Mädchen brachten es im Weitsprung 1995 auf einen Durchschnittswert von 3,10 Meter, heute sind es noch 2,78.
Umfragen in Europa haben nach einer Studie des Marktforschungsinstituts GFK NOP ergeben, dass nur 21 Prozent der Deutschen regelmäßig Sport treiben, in vielen anderen europäischen Ländern lag dieser Wert dagegen bei 42 Prozent.
Daraus kann nur folgen, dass die Vereine auf dem richtigen Weg sind, wenn sie Jugendliche und Kinder möglichst früh in Sporthallen, auf Trainingsplätze, Schwimmhallen und sonstige Übungsstätten holen. Wichtig scheint mir dabei nicht nur das Ergebnis bei Wettkämpfen (obwohl sicher dem besonderen Spieltrieb entgegenkommend) zu sein, sondern die aktive Bewegung und körperliche Fitness und nicht zuletzt auch der Teamgedanke und die Eingliederung in eine Gemeinschaft sind wichtige Fakten in der geistigen und körperlichen Entwicklung unseres Nachwuchses. In diesem Sinne dürfen wir nicht nachlassen, ohne die weiteren wichtigen Felder, wie Wettkampfsport, Breitensport und Seniorensport zu vernachlässigen, die Jugend zu aktivieren und möglichst viele zu erreichen.
Mit sportlichem Gruß
Jürgen Simon