Liebe VfB Familie,


87 Jahre auf dieser unruhigen Erde ist für ein Menschenleben eine lange Zeit, in der viel passiert und in dem auch der einzelne Mensch eine Menge anschieben und bewirken kann. Unsere Vera, wie sie all die Jahre liebevoll genannt wurde, hat für den VfB Hermsdorf von 1945 – 1995 und danach auch noch viel Zeit eingesetzt und viele Dinge angeschoben und erfolgreich beendet. Ihr Ideenreichtum war zu bewundern. Er reichte von Jugendausflügen über die Funkengarde, die Wassergymnastik, den Gymnastiktreff, die Gestaltung der „Wer Was Wann Wo“ bis zur Mitwirkung von Gründung der Abteilungen Tennis, Schwimmen, Basketball und Schach. Dabei waren bei einigen Gründungen die äußeren Umstände oft aussichtslos. Tennis erst ohne Platz und Pachtvertrag, Schwimmen ohne Wasser. Aber ihre Beständigkeit am Ball zu bleiben, nahm solche Hürden. Immer fand Vera Menschen, die gerne mit ihr für den Verein Aufgaben und Verantwortung übernahmen.

Sie entschied meist nach Gefühl und Herz, ohne sich um Bürokratie oder Vorschriften Gedanken zu machen. Alle, die viele Jahre in den Vorständen mit ihr gearbeitet haben, kennen solche Entscheidungen, die es galt, in geordnete Bahnen zu lenken. Sie wurde nicht müde, für alle da zu sein.

Über den Verein hinaus war sie Pressewartin des Berliner Turnerbundes und bekannt beim LSB, den Sportverbänden und dem Bezirksamt Reinickendorf.

Neben vielen Ehrungen erhielt sie 1982 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Die Tennisabteilung machte ihr 1995 eine besondere Freude, die sie als Anerkennung ihrer Arbeit für den Verein verstand. Das Tennisvereinsheim erhielt den Namen: „Vera-Ciszak-Haus“.

Durch ihre Schwerhörigkeit behindert, nahm sie schweren Herzens den Rat vieler Freunde an und trat 1995 als Vorsitzende zurück. Sie blieb mit ihren Ratschlägen dem Verein treu und war noch lange Übungsleiterin in der Turn- und Gymnastikabteilung.

Am 1. September 2006 hat unsere Vera Ciszak den Verein, ihren Lebenspartner Adnan Gharzali und ihren Sohn Detlef für immer verlassen.

Wir trauern um sie und werden sie, durch alles, was sie im Verein bewegt und geleistet hat, in guter Erinnerung behalten.
Lothar Herz